Der Lauf-Coach im Test: Teil 2
Vier Wochen sind mittlerweile vergangen, seit ich mit dem Laufen angefangen habe. Insgesamt elf Laufrunden habe ich laut Trainingsplan in dieser Zeit absolviert. Und damit vermutlich genauso viele wie in den vergangenen vier Jahren. Traurig, aber wahr. Aber egal, warum mit der Vergangenheit beschäftigen? Was zählt, ist die Gegenwart. Und die fühlt sich ziemlich gut an.
Laufen sorgt für gute Laune
Mein neues, aktiveres Ich ist schon nach einem Drittel des Lauf-Coachings ziemlich zufrieden mit sich. Zum einen, weil das Laufen anfängt, richtig Spaß zu machen. Die Bewegung ist ein angenehmer Ausgleich zu meinem Bürojob. Und sie hilft beim Abschalten. Das hat sich schon in der zweiten Woche gezeigt. Hier sah das Coaching eine erste leichte Steigerung vor. Am Dienstag etwa sollte ich 12 x 2 Minuten dauerlaufen und dazwischen jeweils eine Minute Pause machen. Drehten sich noch zum Start meine Gedanken um ein berufliches Problem, kümmerte ich mich nach kurzer Zeit nur noch um das Einhalten der Intervalle. Am Ende war ich dank der eher kurzen Laufeinheiten nicht sonderlich kaputt, aber entspannt und gelockert.
Disziplin durch den Laufplan
Auch die nächsten Übungseinheiten sehen jeweils kleine Steigerungen vor, so muss ich etwa in Woche 3 schon 5 x 5 Minuten am Stück laufen - mit jeweils einer Minute Gehpause dazwischen. Das fühlt sich jetzt schon mehr nach Laufen an. Und kostet auch mehr Puste. Erst recht bei den hochsommerlichen Temperaturen, die zu der Zeit herrschten. Da hilft mir besonders, dass ich dank des Lauf-Coachs einen Laufplan habe. Den habe ich mir ausgedruckt und dort gut sichtbar angebracht, wo ich ihn garantiert jeden Tag sehe: am Kühlschrank. So habe ich selbst den Druck auf mich erhöht, da ich immer weiß, dass ich noch Laufaufgaben vor mir habe. Und so gehe ich eben früh morgens laufen, auch im Hochsommer.
Neues Element, neue Überwindung
Bei einem meiner Gänge an den Kühlschrank ist mir dann aufgefallen, dass in Woche 3 ein neues Element im Plan auftaucht. Neben drei Laufrunden soll ich jetzt immer samstags Stabilitätsübungen machen, um meinen Körper zu kräftigen. Ich gebe zu, dass mich das zunächst echt Überwindung kostet, denn ich bin, wie in Teil 1 erwähnt, nicht gerade ein Leichtgewicht und daher nicht unbedingt der große Fan solcher Übungen wie Liegestütz, Seitstütz oder seitliche Crunches. Auch hier hilft mir persönlich der Umstand, dass ich mich auf ein Trainingssystem eingelassen habe. Wenn das in den 12 Wochen dazugehört, dann mache ich es auch. Ganz oder gar nicht. Dank der Bilder und Erklärungen in meinem persönlichen Lauf-Coach-Bereich komme ich mit den Übungen auch ganz gut klar. Zumal mir eine leise Stimme in meinem Kopf sagt, dass mir das Training garantiert nicht schaden wird. Trotzdem freue ich mich am Sonntag sehr, wieder laufen gehen zu können, denn das macht mir im Gegensatz zu den Kraftübungen mittlerweile richtig Spaß.
In der Ruhe liegt die Kraft
Daher war ich schon fast traurig, als ich in Woche 4 entdeckte, dass ich nur zweimal laufen gehen soll. Warum? Weil es sich laut Plan um eine „ruhige Woche“ handelt. Dafür darf ich zweimal Krafttraining machen. Juhu. Wobei ruhig, wie ich am Ende der Woche festgestellt habe, ganz offenbar ein dehnbarer Begriff ist. Schließlich musste ich am Sonntag vier Intervalle à 7 Minuten laufen, wieder mit jeweils einer Minute Pause. So ruhig findet mein Körper das gar nicht. Nicht, dass ich schon auf Reserve laufe, aber ich bekomme ein Gefühl dafür, dass der Lauf-Coach offenbar einen wirklich guten Plan verfolgt. Denn Muskelkater oder Rückenschmerzen habe ich überhaupt nicht. Wahrscheinlich, weil ich diese Woche eben nicht ganz so oft gelaufen bin.
Erstes Fazit
Würde mich jetzt jemand fragen, würde ich den Lauf-Coach auf jeden Fall weiterempfehlen. Ich bin überzeugt, dass ich ohne das Coaching schon längst aufgegeben hätte. Weil es wirklich heiß war in den vergangenen Tagen. Und weil ich es übertrieben hätte. Das ist mir nämlich schon häufiger in meinem Leben passiert. Immer, wenn mich die Lauflust packte, habe ich losgelegt wie die Feuerwehr. Und war schnell so kaputt, dass ich es umso schneller wieder gelassen habe. Mit der Begleitung durch den Lauf-Coach passiert mir das nicht. Und: Ich habe schon zwei Kilo abgenommen. Fast zehn Prozent meines Gesamtziels. Ob das allerdings am Laufen lag, weiß ich nicht. Bei Hitze hat man ja auch weniger Hunger. Warten wir daher mal ab, was die Waage nach den nächsten Wochen zeigt. Hier im Fitmacher werde ich davon berichten.