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Datum:18.03.2024 - Kategorie:Gesundheit
Lesedauer:ca. 12 Min.

Die Funktion der Schilddrüse und ihre Erkrankungen

Sie ist ein kleines Organ, hat aber eine große Wirkung auf viele Funktionen im Körper: die Schilddrüse, die mit ihrer Hormonproduktion entscheidend für unseren Stoffwechsel ist. Sie nimmt zum Beispiel Einfluss auf den Energieverbrauch, die Regulation der Körperwärme sowie die Aktivität der Nerven. Doch ihre Tätigkeit funktioniert manchmal nur eingeschränkt. Welche Krankheiten sich dahinter verbergen und warum die Hormondrüse so wichtig für uns ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist die Schilddrüse?

Daumengroß wiegt die Schilddrüse zwischen 18 (bei Frauen) und 25 (bei Männern) Gramm und liegt im vorderen Halsbereich, unterhalb des Schildknorpels vom Kehlkopf. Sie besteht aus zwei Seitenlappen, die sich um unsere Luftröhre schmiegen und durch eine schmale Gewebebrücke verbunden sind. Ihre Form gleicht einem Schmetterling. Die Drüse ist zwar klein, für uns jedoch überlebenswichtig, denn als Hormondrüse beeinflusst sie den Stoffwechsel sowie das Wachstum. So arbeitet das Organ wie ein hormoneller Schrittmacher in unserem Körper.

Welche Funktionen hat die Schilddrüse im Körper?

Wie schafft es ein so kleines Organ, eine so wichtige Stellung einzunehmen? Die Hauptaufgabe der Schilddrüse ist es, neben dem Hormon Calcitonin, das aus den sogenannten C-Zellen entsteht, die beiden wichtigsten Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Tetrajodthyronin oder Thyroxin) zu produzieren und freizugeben. Sie werden unter anderem aus Jod gebildet und dienen als wichtige Botenstoffe, die Bestandteil eines hormonellen Regelkreises sind und fast alle Körperfunktionen steuern. So haben die Schilddrüsenhormone eine Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System, Schweiß- und Talgdrüsen der Haut sowie den Wachstumsprozess. Vor allem aber sind sie mitverantwortlich für:

  • Herzaktivität und Blutdruck
  • Energiestoffwechsel und Körpergewicht
  • Kohlenhydratstoffwechsel sowie Insulinproduktion
  • Fett- und Eiweißstoffwechsel, Cholesterinwerte
  • Gehirnaktivität
  • Muskelstoffwechsel bzw. Muskelkraft
  • Darmtätigkeit und Verdauung
  • Wachstum und Reifung von Ungeborenen im Mutterleib und von Kindern

Warum brauchen wir Jod?

Jod ist essenziell für die Produktion von Schilddrüsenhormonen, um Stoffwechselprozesse zu regulieren und das Körper- und Organwachstum anzuregen. Der menschliche Organismus kann Jod jedoch nicht selbst produzieren und darüber hinaus auch nur begrenzt speichern. Für uns bedeutet das: Wir müssen Jod über unsere Nahrung aufnehmen. Besonders Seefische und Meerestiere sind gute Jodlieferanten – daher sollten wir sie regelmäßig verzehren, etwa ein- bis zweimal wöchentlich ist ratsam.

Der Hypothalamus und die Hirnanhangdrüse

Die Produktion der Schilddrüsenhormone ist an einen komplizierten Regelkreis gebunden, um die Hormonausschüttung im Gleichgewicht zu halten. Eine gesunde Schilddrüse erzeugt jeden Tag circa 80 bis 100 Mikrogramm T4 und 10 bis 50 Mikrogramm T3. Das Gehirn steuert schließlich, wann und in welcher Menge die eingespeicherten Hormone dem Körper zur Verfügung gestellt werden: nämlich mithilfe vom Hypothalamus (ein Teil des Zwischenhirns) und der Hypophyse – auch Hirnanhangdrüse genannt.

Im Hypothalamus bildet der menschliche Organismus den Botenstoff TRH (Thyreotropin Releasing Hormon). Dieser stimuliert die Hirnanhangdrüse. Im Gegensatz zum Hypothalamus produziert die Hirnanhangdrüse das Hormon TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) – wodurch die Schilddrüse angeregt wird und in der Folge die Schilddrüsenhormone T3 und T4 ausgeschüttet werden. Darüber hinaus befinden sich im Hypothalamus Rezeptoren, die die Konzentration der Schilddrüsenhormone im Blut messen. Womöglich produziert das Schilddrüsen-Organ zu viele beziehungsweise zu wenige Hormone beziehungsweise Botenstoffe – das kann zu Problemen im Körper führen.

Welche Erkrankungen der Schilddrüse gibt es?

Schilddrüsenerkrankungen treten häufig auf – und zwar in jedem Lebensalter. Etwa jeder Dritte in Deutschland leidet im Laufe seines Lebens an mindestens einer krankhaften Schilddrüsenveränderung. Zu unterscheiden sind hormonelle Fehlfunktionen und Veränderungen in Form und Größe:

  • Schilddrüsenunterfunktion: Auch als Hypothyreose bezeichnet, werden dem Körper bei einer Unterfunktion zu wenige Schilddrüsenhormone zur Verfügung gestellt. Die Ursachen können genetisch bedingt sein, häufig aber verursacht eine Entzündung der gesunden Schilddrüse eine Schilddrüsenunterfunktion. Die Betroffenen einer Unterfunktion leiden zum Beispiel unter Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Gewichtszunahme oder auch Verstopfung. Medikamente können diesem Leiden entgegenwirken.
  • Schilddrüsenüberfunktion: Im Gegensatz zur Schilddrüsenunterfunktion produziert der Körper bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) zu viele Schilddrüsenhormone, die den Stoffwechselprozess beschleunigen. Hoher Blutdruck, Gewichtsverlust, Schlafstörungen oder Haarausfall können hier mögliche Symptome sein. Die häufigsten Ursachen einer Überfunktion liegen einer Schilddrüsenautonomie oder auch der Basedowschen Erkrankung zugrunde. Die individuelle Behandlung ist abhängig von der Ausprägung und den Ursachen der Krankheit.
  • Schilddrüsenknoten: Sie treten bei Betroffenen in Deutschland relativ häufig auf und sind nur in ganz seltenen Fällen bösartig. Schilddrüsenknoten entstehen oftmals aufgrund von Jodmangel. Zu unterscheiden sind „heiße“ und „kalte“ Knoten. Während heiße Knoten vermehrt Hormone produzieren und somit zu einer Überfunktion führen, beschreiben kalte Knoten eine Gewebeveränderung, die keine Botenstoffe entwickelt.
  • Schilddrüsenkrebs: Schilddrüsenkrebs ist selten – wenn Schilddrüsenknoten jedoch zu einer bösartigen Erkrankung oder Tumoren heranwachsen, lassen sie sich in unterschiedliche Typen kategorisieren. Die vier häufigsten Krankheiten sind:
  1. Papilläres Schilddrüsenkarzinom
  2. Follikuläres Schilddrüsenkarzinom
  3. Onkozytäres Schilddrüsenkarzinom
  4. Medulläres Schilddrüsenkarzinom
  • Morbus Basedow: Hier handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die sogenannte Autoimmunthyreopathie. Dabei entwickelt der Körper Abwehrstoffe beziehungsweise Antikörper gegen Teile der Hormondrüse, den TSH-Rezeptoren. Es kommt zu einer höheren Hormonproduktion. Die Folgen sind eine Überfunktion oder eine Struma (vergrößerte Schilddrüse). Es betrifft die gesamte Schilddrüse, sodass mögliche Symptome unter anderem ein hoher Blutdruck, Exophthalmus (hervortretende Augäpfel) oder Durchfall sind. Zum Behandlungsspektrum gehören zum Beispiel Schilddrüsenblocker, eine Therapie mit radioaktivem Jod oder eine Schilddrüsenoperation.
  • Hashimoto-Thyreoiditis: Die Autoimmunthyreoiditis zählt zu den häufigsten Erkrankungen im Erwachsenenalter – aus ihr resultiert die Schilddrüsenunterfunktion bzw. Hypothyreose. Der Grund: Es entstehen Eiweiße im Blut, die zu einer entzündlichen Reaktion führen und somit die Schilddrüsenhormonproduktion stören. Ziel einer professionellen Behandlung der chronischen Entzündung ist es, die Hormone zu ersetzen – häufig ist dafür eine lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormonen notwendig.

Was sagen die Schilddrüsenwerte aus?

Sollen die Schilddrüsenwerte bestimmt werden, erfolgt zunächst einmal die Messung des TSH-Spiegels im Blut. Liegt dieser im Normalbereich, so kann man häufig darauf schließen, dass auch die beiden Hormone T3 und T4 einen gesunden Wert aufzeigen. Weicht der TSH-Wert vom Normalbereich ab, folgt nach einer zweiten Bestimmung auch die Messung der Schilddrüsenhormone Trijodthyronin und Thyroxin. Die Schilddrüsenwerte lassen sich im Blutserum, dem zellfreien Anteil des Blutes, bestimmen.

Beispielhafter Normalbereich der Schilddrüsenwerte:

  • TSH: zwischen 0,4 und 4,2 Milli-Einheiten pro Liter (mU/l)
  • freies T3: zwischen 2,5 und 4,4 Nanogramm pro Liter (ng/l)
  • freies T4: zwischen 9,9 und 16,2 Nanogramm pro Liter (ng/l)

Anmerkung: Der Normalbereich variiert je nach Labor, welches die Untersuchung durchführt.

Doch wann werden die Schilddrüsenwerte gemessen? Bei Neugeborenen gehört es zur Routine, die Werte zu bestimmen. Auch für Schwangere ist es empfehlenswert. Sobald Patienten Symptome aufweisen oder ein Verdacht einer Schilddrüsenerkrankung vorliegt, erfolgt ebenfalls eine Überprüfung der Werte.

Beim Befund einer Schilddrüsenerkrankung kommen meist Medikamente als Behandlung zum Einsatz. Welche Therapie am besten geeignet ist, hängt jedoch häufig von der Ursache der Krankheit ab. Es ist deshalb ratsam, die Schilddrüsenwerte regelmäßig zu kontrollieren, um schnell und effizient auf Veränderungen zu reagieren und eine gute Behandlung rechtzeitig einleiten zu können.

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