Dr. Anne Fleck alias „Doc Fleck“ über gesunde Ernährung
Dr. Anne Fleck ist Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie, Bestsellerautorin, Ernährungs- und Präventivmedizinerin. Einem breiten Publikum bekannt ist sie als „Doc Fleck“ aus dem TV. Sie gilt in Deutschland als eine Pionierin moderner Ganzheitsmedizin. Wir haben mit ihr gesprochen.
Frau Dr. Fleck, wie sieht eine gesunde Ernährungsweise aus?
Ich rate meinen Patienten zu einer anti-entzündlichen und darmgesunden Ernährung. Das beinhaltet eine pflanzenbasierte Ernährung, ergänzt um gelegentlichen Fisch- und Fleischverzehr. Ich empfehle dabei naturbelassene und saisonale Nahrung aus der Region.
Welche Lebensmittel bringen die meisten Energie und machen fit?
Der Tausendsassa unter den Energiebringern ist das Gemüse. Es bietet ein Füllhorn an Vitalstoffen: Es sieht also nicht nur auf dem Teller gut aus, sondern die Vitamine, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffe tun auch dem Körper gut. Daneben ist der Blick auf gutes Öl zu richten. Mit gutem Öl meine ich Olivenöl extra vergine oder Leinöl, das unter Ausschluss von Licht, Hitze und Sauerstoff gepresst wird und damit seine Inhaltsstoffe behält.
Gibt es denn auch Lebensmittel, die uns müde machen?
Hier sind vor allem Transfette zu nennen, die in stark verarbeiteten Lebensmitteln wie Fast Food, Fertiggerichten und Süßigkeiten stecken. Weil Transfette die gleiche Struktur wie gesundheitsfördernde mehrfach ungesättigte Fettsäuren haben, erkennt der Körper sie nicht. Er baut die schlechten Transfette also im guten Glauben in die Zellmembran ein und stört damit den Zellstoffwechsel. Aber auch der hohe Konsum von Zucker, Milchprodukten und Gluten macht uns müde und lässt uns schneller altern.
Im Büro oder Homeoffice liegt die Versuchung nahe, das kleine Tief mit Süßigkeiten oder Limonaden zu überbrücken. Haben Sie Tipps für gesündere Snacks?
Grundsätzlich stehe ich dem ewigen Snacking nicht so positiv gegenüber. Es ist besser, sich zu den Mahlzeiten angenehm satt zu essen. Wenn der Körper aber ehrlichen Hunger signalisiert, kann man sich bis zur nächsten Mahlzeit zum Beispiel mit einer Handvoll Mandeln, einer Avocado oder einem hart gekochten Ei behelfen.
Und was ist mit dem heiß geliebten Kaffee als Wachmacher?
Den trinke ich natürlich auch (lacht). Gegen zwei bis drei normal große Tassen am Tag spricht nichts. Ich würde aber empfehlen, den Kaffee nur mit wenig Milch oder Milchersatz zu trinken. Denn mit Unmengen Milch und Zucker macht er eher müde als wach.
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