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Ischiasbeschwerden: Wenn der Schmerz bis in die Beine zieht
Wenn die Beine kribbeln oder taub sind, dann liegt der Ursprung dieser Symptome oftmals ganz woanders. Haben Patienten Schmerzen in den Beinen, kommt es nicht selten vor, dass Ärzte sagen: „Lassen Sie mich mal Ihren Rücken anschauen.“
Ischialgie: Schmerzen, die vom Rücken ins Bein ziehen
„Ich habe Probleme mit dem Ischias“, sagen Menschen dann häufig. Und tatsächlich gibt es diesen einen großen Nerv wirklich, den Nervus Ischiadicus. Ischialgie bezeichnet die Erkrankung dieses Nervs. Ist der untere Rücken – der Lumbalbereich – ebenfalls schmerzbelastet, so spricht man von Lumbo-Ischialgie. „Wenn man von Ischiasbeschwerden spricht, meint man gemeinhin die schmerzhaften Beschwerden, die vom Rücken ins Bein ziehen“, sagt Mirko Kuhn, Orthopäde aus Gelsenkirchen.
Denn die Nervenstränge, die vom Rücken in die Beine ziehen, sind vielfältig und geben ihre Impulse an die Beine weiter. Kein Wunder also, dass es eben dort dann unangenehm werden kann, sollten diese Nerven beeinträchtigt sein. „Wie die Schmerzen aussehen, liegt dann daran, wo und wie stark diese Nerven gereizt werden“, sagt Kuhn. Ausstrahlen können sie ein- oder wechselseitig in das eine oder das andere Bein oder in beide gleichzeitig. „Kritisch wird es, wenn die Kraft in den Beinen oder den Füßen abnimmt“, warnt Kuhn. Dann müsse man umgehend handeln.
In der Regel sind Ischiasschmerzen nicht bösartig, müssen aber behandelt werden.
Denn wird ein Nerv dauerhaft irritiert, dann könne es passieren, dass er sich nicht regeneriert. Veränderungen der Bandscheibe oder Entzündungen an der Wirbelsäule können so einen Druck auslösen. Auch rheumatische Erkrankungen oder in seltenen Fällen gar Abszesse oder Tumore in der Tiefe könnten die Ursache sein.
„In der Regel sind Ischiasschmerzen aber nicht bösartig, müssen nur eben behandelt werden“, sagt Kuhn. Von einer radikulären Symptomatik spreche man, wenn der Schmerz ins Bein durch Kompression der Nervenwurzel ausgelöst wird. Bekommt der Nerv keinen Druck, aber die Schmerzen strahlen dennoch in die Beine aus, spreche man von pseudo-radikulärem Schmerz. Dies könne etwa bei muskulären Problemen der Fall sein.
Durch Verspannungen etwa könne es zu muskulären Dysbalancen und Schonhaltungen kommen, die dann an der Wirbelsäule einseitige Belastungen und dadurch in der Folge die Schmerzsymptomatik hervorrufen können. „Anders als bei einem Hexenschuss, bei dem man sehr schnell Schmerzen im unteren Rücken verspürt.“
Arzt aufsuchen bei neurologischen Symptomen
Bleibt der Schmerz vorerst im Rücken und moderat in der Intensität, dann könne dieser durch lokale Wärme mittels Rotlicht oder Körnerkissen sowie leichte Bewegungen zunächst selbst behandelt werden. „Die Ausstrahlung ins Bein aber ist ein neurologisches Symptom, bei dem ein Arzt aufgesucht werden sollte.“ Je nach Diagnostik, etwa eines Bandscheibenvorfalles, können dann in Abhängigkeit der Befunde weitere Maßnahmen wie zum Beispiel Akupunktur und Spritzen angewandt werden.
„Wenn die Therapien nicht anschlagen, aber die Symptome und die Bildgebung passen, ist eine Operation eine Überlegung.“ Auch hier entscheide die Diagnostik. „Ist der Nervenkanal knöchern verengt, kommt manchmal eine Erweiterung oder Versteifung der Wirbelsäule in Frage.“ Eine reine Bandscheiben-OP, so Kuhn, sei hingegen vielfach endoskopisch möglich.
Wirbelsäulengymnastik kann vorbeugen
Um solchen sicherlich letzten Maßnahmen nach Möglichkeit zu entgehen, kann jeder für sich vorbeugen. Gerade Viel-Sitzer seien angehalten, Monotonie zu vermeiden und immer mal wieder wechselnde Positionen einzunehmen, zwischendurch aufzustehen und die Wirbelsäule aufzurichten.
Auch über Wirbelsäulengymnastik könne man einen guten Ausgleich schaffen, sagt Kuhn. „Man kann jeden Muskel trainieren, auch an der Wirbelsäule. Und je besser die Muskeln ausgebildet sind, desto weniger anfällig ist man für Symptome.“
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Krafttraining im Alter: Welche Übungen sich eignen
Das Treppensteigen wird zunehmend schwerer. Die Einkäufe lassen sich nicht mehr so schnell ins Haus bringen. Auch der gelegentliche Spaziergang kostet Energie. Wenn im höheren Alter die Muskulatur schwindet, können vermeintlich leichte Abläufe zur körperlichen Anstrengung werden. Mareike Viebahn, Sportwissenschaftlerin im Zentrum für Physiotherapie (ZfP) in Bielefeld, erklärt, wie Senioren altersbedingtem Muskelabbau gezielt entgegenwirken können – und so für mehr Mobilität und Gesundheit im Alltag sorgen.
Ist Krafttraining im Alter gesund?
Ein veränderter Hormonspiegel, eine schlechtere Durchblutung des Körpers, ein Mangel an Bewegung, weniger Appetit oder eine unausgewogene Ernährung: Es gibt verschiedene Gründe, warum im fortgeschrittenen Alter die Muskulatur abbaut. Spätestens ab 60 Jahren gehen die Kraft und Schnellkraft – also die Fähigkeit, schnell aufzustehen oder Treppen zu steigen – spürbar zurück.
Die gute Nachricht: Muskeln lassen sich auch im höheren Alter trainieren. Denn Knochen und Muskeln unterliegen einem ständigen Erneuerungsprozess, sodass sie jederzeit gestärkt werden können – egal, wie alt wir sind. Auch eine verbesserte Wahrnehmung des eigenen Körpers und der einzelnen Extremitäten gehören zu den positiven Effekten eines Trainings.
Der Abbau von Muskelmasse im Alter wird auch als Muskelschwund beziehungsweise Sarkopenie bezeichnet. Etwa drei Viertel aller Frauen und Männer ab 70 Jahren sind von der Erkrankung betroffen. Die Auswirkungen betreffen den gesamten Körper: Weil weniger Muskeln gleichzeitig weniger Kraft bedeuten, geht die Erkrankung mit geringerer Stabilität und sinkendem Reaktions- und Gleichgewichtsvermögen einher.
„Die Folgen können vermehrte Stürze und Knochenbrüche sein“, sagt Sportwissenschaftlerin Mareike Viebahn. Umso wichtiger ist es, mithilfe von gezieltem Krafttraining Erkrankungen wie Muskel- oder Knochenschwund aufzuhalten. Darüber hinaus wirkt das Training präventiv gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Arteriosklerose und Übergewicht.
Kann Krafttraining also Muskelschwund vorbeugen?
Muskelmasse nimmt bei jedem von uns ab dem 30. Lebensjahr ab. Genauer gesagt sind es pro Jahr bis zu einem Prozent. Das bedeutet, ein Mensch im Alter von 80 Jahren kann bereits bis zu 50 Prozent seiner ursprünglichen Muskelmasse verloren haben. Daher sollte man Muskelschwund frühzeitig mit kräftigendem Sport vorbeugen, um auch im betagten Alter noch fit zu sein.
Was bewirkt Krafttraining bei Senioren?
Ältere Menschen stärken mithilfe von Krafttraining nicht nur ihre allgemeine Körperfitness, den Muskelaufbau, die Knochen und Gesundheit. Sie trainieren darüber hinaus ihren Gleichgewichtssinn, bleiben stand- und gangsicher. Infolgedessen reduzieren sie die Gefahr, zu stürzen – und Prellungen, Verletzungen oder Knochenbrüche davonzutragen. Das sind aber nicht die einzigen Vorteile von Muskeltraining.
Muskeln, Knochen, Sehnen und Gelenke werden gestärkt
die Stütz- und Haltemuskulatur als Prävention gegen Stürze wird stabilisiert
es kräftigt das gesamte Herz-Kreislauf-System
die Lebensqualität, Mobilität und Selbstbestimmtheit werden gesteigert
eine deutliche Verbesserung der Koordination und des Gleichgewichtssinns wird erzielt
Um langfristige Erfolge für die eigene Gesundheit zu erreichen, hilft ein individuell abgestimmtes Training mit unterschiedlichen Übungen.
Welche Übungen eignen sich für das Krafttraining im Alter?
Im Fokus eines individuellen Trainingsplans steht bei älteren Menschen immer der Erhalt ihrer Gesundheit und Mobilität. Sechs bis zehn Grundübungen reichen aus, um die wichtigsten Körperpartien anzusprechen. Zu diesen Übungen gehören zum Beispiel:
Bizepscurls: Diese Übung dient zum Training der Armmuskulatur, speziell der Bizeps-Muskel steht im Vordergrund. Zudem werden der Armbeuger, der Oberarmspeichenmuskel sowie der Finger- und Handgelenksbeuger gestärkt.
Kniebeugen: Sie stimulieren sowohl die Beine (vor allem den vorderen Oberschenkel und die Adduktoren) als auch das Gesäß und haben darüber hinaus positive Auswirkungen auf die Bauch- und Rückenmuskulatur.
leichte Liegestütze: Die Bewegungen kräftigen die Brust-, Schulter-, Arm- und Rumpfmuskulatur.
Schulterdrücken: Das Training spricht unterschiedliche Muskelpartien an, darunter die Schulter- und Brustmuskeln, den Trizeps, die Nacken- sowie die Rumpfmuskulatur.
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Welche Muskelgruppen sollten Senioren bevorzugt trainieren?
Die gezielten Übungen stimulieren unterschiedliche Muskelgruppen des gesamten Körpers und können mit dem eigenen Körpergewicht oder auch mit zusätzlichen Gewichten absolviert werden. Bei Senioren sollte vor allem das Training der
Oberschenkelmuskulatur
Stütz- und Haltemuskulatur
Arm- und Schultermuskulatur
in Angriff genommen werden. Zudem gilt das Freihanteltraining mit Gewichten als besonders anspruchsvoll und effektiv, weil es die motorischen Fähigkeiten und Bewegungsabläufe verbessert. „Freihanteltraining erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Muskeln und fördert so die inter- und intramuskuläre Koordination“, erklärt Mareike Viebahn. Wenn ältere Menschen Hanteln in die Hand nehmen, stärken sie dank der motorischen Einheiten die Muskeln, Knochen sowie die körperliche Fitness und schulen zusätzlich den Gleichgewichtssinn.
Freihanteltraining erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Muskeln und fördert so die inter- und intramuskuläre Koordination (Mareike Viehbahn)
Was ist bei Krafttraining im Alter wichtig?
„Für ein effektives Training sollten drei Sätze pro Übung ausgeführt werden“, sagt die Sportwissenschaftlerin. Die Wiederholungszahl hängt vom persönlichen Ziel ab: Wer die Kraftausdauer erhöhen möchte, ist mit 20 bis 30 Wiederholungen pro Satz gut beraten. Wer mehr Wert auf Muskelzuwachs legt, sollte höhere Gewichte nehmen und zehn bis 15 Wiederholungen absolvieren. Zwischen den Sätzen sollte eine Pause von etwa zwei Minuten erfolgen.
Am besten startet man vorsichtig mit leichten Gewichten wie Ein- oder Zwei-Kilo-Kurzhanteln und erhöht diese Schritt für Schritt, wenn es die Übung und das Körpergefühl zulassen. Wer lange keinen oder noch nie Sport getrieben hat, sollte den Rat eines Arztes oder Physiotherapeuten einholen, bevor er mit dem Krafttraining startet. Nach frischen Verletzungen und Operationen sollte man mit dem Griff zur Hantel einige Zeit warten. Unerfahrene Sportler sollten die Bewegungsabläufe immer unter professioneller Anleitung erlernen, damit es zu keinen Verletzungen beim Sport kommt, und auf zu hohe Lasten verzichten.
Wie oft sollten Senioren trainieren?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät, dreimal wöchentlich körperliche Aktivitäten in den Alltag einzubauen, die den Fokus auf Gleichgewicht, Koordination und Stärkung der Muskelkraft legen. Praktisch: Das regelmäßige Training ist im Fitnessstudio genauso möglich wie in den eigenen vier Wänden. Dafür braucht es nur etwas Platz, eine Sportmatte und zwei Kurzhanteln.
Eines ist klar: Das Alter ist keine Ausrede, die gegen ein aktives und sportliches Leben spricht. „Ob 60, 80 oder 100 Jahre – es ist nie zu spät, mit Krafttraining anzufangen“, betont Mareike Viebahn. Denn so werden sowohl das eigene Wohlbefinden als auch die persönliche Lebensqualität langfristig deutlich gesteigert.
Von Mareike Viebahn
Mareike Viebahn ist Sportwissenschaftlerin am Zentrum für Physiotherapie (ZfP) in Bielefeld. Das ZfP bietet ambulante Rehabilitation, Krankengymnastik, Massage, medizinische Trainingstherapie, betriebliche Gesundheitsförderung und Gesundheitsprävention an.
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Der Gymondo-Kurs "Rücken fit & gesund" hilft Ihnen dabei, Ihre Muskulatur zu stärken, Schmerzen und Haltungsfehlern entgegenzuwirken und präventiv Beschwerden vorzubeugen.