Muttermilch - ideal fürs Baby! Stress für die Mama?
Muttermilch! Sie kann mehr als nur den Baby-Hunger stillen. Was macht sie so einzigartig und gesund?! Was sollte Mama essen, auf was lieber verzichten und was sollten Veganerinnen beachten?
Zusammen mit Hebamme Sylvia Tiedt von Kinderheldin.de klären wir die wichtigsten Fragen, geben Still-Tipps und sprechen über Still-Druck bei Müttern.
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Pflanzendrinks: Sind sie gesünder und umweltfreundlicher als Kuhmilch?
Hafer? Soja? Reis, Mandel? Was darf’s sein? Wer der Kuhmilch Lebewohl sagt, findet im Supermarkt dutzende vegane Alternativen. Was aber können die Pflanzendrinks? Wie gesund und nachhaltig sind sie? Und wie schmecken sie?
Es ist ein echter Siegeszug: Pflanzendrinks steigen rasant an in der Verbrauchergunst – und verzeichnen für 2020 ein Wachstum von über 40 Prozent. Die Milchalternativen finden längst nicht mehr nur in hippen Cafés und Biomärkten Platz, sondern auch in gewöhnlichen Supermärkten. Inzwischen ist jeder zehnte verkaufte Liter Milch pflanzlicher Herkunft.
Die Gründe für den Boom sind vielfältig. Manche Menschen schwenken um, weil sie unter Laktoseintoleranz leiden und ihnen Kuhmilch Blähungen und Bauchweh beschert. Anderen liegen das Tierwohl und der Klimaschutz besonders am Herzen. Und natürlich gibt es auch Menschen, denen Pflanzendrinks im Kaffee, Müsli und Co. einfach besser schmecken.
Wie aber steht es um die Nährstoff- und Umweltbilanz? Wie gesund sind die pflanzlichen Alternativen? Wir nehmen dafür die Zutatenlisten und Geschmäcker vier beliebter Sorten unter die Lupe. Die Zahlen basieren auf Erhebungen von Stiftung Warentest, dem Portal statista.de – und beziehen sich auf natürliche Drinks ohne Zusätze und Anreicherungen. Alle Angaben sind natürlich ohne Gewähr, weil sie von Hersteller zu Hersteller und von Produkt zu Produkt variieren können.
1. Sojadrinks als Milchalternative
Wie läuft die Herstellung bei Sojadrinks ab?
Sojamilch gewinnt man aus getrockneten, gelben Sojabohnen, mithilfe von Wasser und Wärme. Zunächst werden die ganzen Bohnen eingeweicht und gemahlen. Anschließend wird der Brei aufgekocht und ausgepresst. Die daraus entstandene Flüssigkeit wird ultrahocherhitzt und filtriert – und fertig ist der Sojadrink.
Wie sieht die Umweltbilanz bei Sojadrinks aus?
Sehr gut. Für die Herstellung von einem Liter liegen die CO2-Emissionen bei 1,0 kg und der Wasserverbrauch bei 28 l.
Was steckt in Sojadrinks drin?
Die durchschnittlichen Nährwerte pro 100 ml liegen bei: 38 Kalorien, 1,8 g Fett, 3,3 g Eiweiß und 6,0 g Kohlenhydrate. In ihren Eiweiß- und Fettanteilen ähneln die gluten- und laktosefreien Sojadrinks der Kuhmilch. Sie enthalten auch Eisen, Phosphor und B-Vitamine – und leider sehr viel Zucker.
Wie schmecken Sojadrinks?
Die meisten Sojadrinks besitzen einen kräftigen Geschmack und eine nussige Note. Häufig rückt das Aroma der Sojabohne stark in den Vordergrund. Aus diesem Grund sind sie einigen Menschen zu dominant, um sie beispielsweise fürs Müsli zu verwenden.
2. Haferdrinks statt Kuhmilch
Wie läuft die Herstellung von Haferdrinks ab?
Haferflocken und Wasser – mehr braucht es nicht, um die wohl beliebteste Milchalternative herzustellen: den Haferdrink. Die Flocken werden in Wasser eingeweicht, püriert, und nach einer Fermentationsphase wird der Brei gefiltert. Bei der industriellen Verarbeitung werden Zusatzstoffe wie Kalzium oder Stabilisatoren hinzugefügt.
Wie sieht die Umweltbilanz von Haferdrinks aus?
Gut. Für die Herstellung von einem Liter liegen die CO2-Emissionen bei 0,9 Kilogramm und der Wasserverbrauch bei 48 l.
Was steckt in Haferdrinks drin?
Die durchschnittlichen Nährwerte pro 100 ml liegen bei: 40 Kalorien, 1,3 g Fett, 0,6 g Eiweiß und 3,7 g Kohlenhydrate. Zwar gehen bei der Verarbeitung viele der Stoffe verloren – als echtes Power-Getreide aber enthält Hafer lebenswichtige Aminosäuren, Mineralstoffe wie Kalium oder Magnesium und Ballaststoffe. Nachteile: Haferdrinks enthalten kein Kalzium, dafür aber Gluten, was sie beispielsweise für Zöliakie-Patienten unbrauchbar macht.
Wie schmecken Haferdrinks?
Haferdrinks schmecken zurückhaltender und nicht so kräftig wie Mandel- oder Reisdrinks. Das milde und leicht süße Aroma macht Haferdrinks also für alle interessant, denen ein intensiver Getreidegeschmack nicht zusagt. Dank der wässrigen Konsistenz eignen sie sich sehr gut, um Kaffees oder Tees zu verdünnen.
3. Reisdrinks als vegane Alternative
Wie läuft die Herstellung von Reisdrinks ab?
Reis ist eines der am häufigsten angebauten Getreide der Welt. Als Ausgangsmaterial dienen Vollkornreis, Wasser, Pflanzenöl und Salz. Der Vollkornreis wird püriert, mit Wasser vermischt, gefiltert und anschließend fermentiert oder mit Emulgatoren versetzt, damit die Konsistenz erhalten bleibt.
Wie sieht die Umweltbilanz von Reisdrinks aus?
Nicht gut. Für die Herstellung von einem Liter liegen die CO2-Emissionen bei 1,2 kg und der Wasserverbrauch bei 270 l.
Was steckt in Reisdrinks drin?
Die durchschnittlichen Nährwerte pro 100 ml liegen bei: 50 Kalorien, 1,1 g Fett, 0,1 g Eiweiß und 3 g Kohlenhydrate. Allzu viel Reis steckt nicht mehr im fertigen Drink. Dementsprechend enthält er auch nur noch wenig Proteine, Fett oder Nährstoffe. Dafür machen die Kohlenhydrate ihn zu einem schnellen Energielieferanten. Und weil sie die wenigsten Allergene aufweisen, eignen sich Reisdrinks besonders für Menschen mit Laktoseintoleranz und Glutenunverträglichkeit.
Wie schmecken Reisdrinks?
Neutral bis leicht süßlich – so lässt sich der Geschmack von Reisdrinks vermutlich am besten beschreiben. Dank ihres unaufdringlichen Charakters werden sie besonders gerne zum Kochen, Backen und zur Zubereitung von Desserts und Süßspeisen verwendet.
Zum Vergleich: Nährwerte und Ökobilanz von Kuhmilch
Die Nährwerte von klassischer Kuhmilch liegen bei: 3,5 g Fett, 3,5 g Eiweiß und 4,8 g Kohlenhydrate. Um einen Liter Kuhmilch zu produzieren, braucht es etwa 3,2 kg Treibhausgasemissionen und 628 l Wasser.
4. Mandeldrinks als Milchersatz zum Backen
Wie läuft die Herstellung von Mandeldrinks ab?
Für die Herstellung von Mandeldrinks übergießt man frisch gemahlene und angeröstete Mandeln oder eine Mandelpaste mit warmem oder auch gerne heißem Wasser. Anschließend lässt man sie über mehrere Stunden ziehen. Den gefilterten Mandeldrink kann man schließlich süßen oder mit Gewürzen wie Vanille oder Zimt verfeinern.
Wie sieht die Umweltbilanz von Mandeldrinks aus?
Nicht so gut. Für die Herstellung von einem Liter liegen die CO2-Emissionen bei 0,7 kg und der Wasserverbrauch bei 371 l.
Was steckt in Mandeldrinks drin?
Die durchschnittlichen Nährwerte pro 100 ml liegen bei: 31 Kalorien, 1 g Fett, 0,4 g Eiweiß und 2,9 g Kohlenhydrate. Im Vergleich zu Kuhmilch liefern natürliche Mandeldrinks kein Kalzium und sehr viel weniger Eiweiß. Dafür aber überzeugen sie mit einigen Extra-Ballaststoffen, welche die Verdauung anregen.
Wie schmecken Mandeldrinks?
Genau wie verwandte Drinks aus Cashews oder Haselnuss werden Mandeldrinks gerne beim Backen verwendet, weil der Nuss-Geschmack Kuchen und Keksen das gewisse Extra verleiht. Auch fürs Frühstück eignet sich Mandelmilch, weil sie zum Beispiel gut zu Smoothies und Quarks passt.
Fazit: Milchalternativen punkten mit Ökobilanz
Hafer-, Mandel-, Reis- und Sojadrinks: Wer keine Laktose verträgt, vegan lebt und/oder großen Wert aufs Tierwohl legt, findet zahlreiche Alternativen zu Kuhmilch. Fakt ist: Kein natürlicher Pflanzendrink enthält annähernd so viel Kalzium wie die tierische Variante. Zudem ist Kuhmilch eine wichtige Quelle für Jod, Zink, Magnesium und Vitamin D. Dafür aber fällt die Ökobilanz der pflanzlichen Alternativen (vor allem bei Hafer- und Sojadrinks) deutlich besser aus. Und der Rest ist wie so häufig reine Geschmackssache!
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