Neues Jahr, neues Ich?
„Die einen haben sich bereits lange und ausgiebig Gedanken gemacht, die anderen fassen ihren guten Vorsatz für das neue Jahr spontan in der Silvesternacht. Sich „mehr bewegen“, „gesünder ernähren“ oder „mit dem Rauchen aufhören“ zählen ganz sicher auch 2020 wieder zu den Klassikern unter den guten Vorsätzen. Auch „weniger Stress“ und „mehr Zeit für Familie und Freunde“ stehen häufig ganz oben auf der Liste gut gemeinter Vorhaben. Doch oftmals sind viele Vorsätze schon nach wenigen Wochen im Sande verlaufen. Warum ist das so? Sind wir alle etwa nicht standhaft und konsequent genug?
Die Antwort lautet: Nein! Unsere Ziele sind oft einfach nur zu hoch gesteckt. Ab sofort nicht mehr rauchen, keinen Alkohol trinken, mehr Obst und Gemüse essen und regelmäßig Sport treiben – am besten alles auf einmal. Doch von jetzt auf gleich seine Gewohnheiten zu ändern, fällt sehr schwer und am Ende gerät der gutgemeinte Plan in Vergessenheit.
Realistische Ziele setzen
Viel erfolgreicher ist der Weg der kleinen konkreten Schritte. Setzen Sie sich realistische Etappenziele; umso größer ist die Chance, motiviert zu bleiben und Ihr Ziel zu erreichen. Anstatt als Sportmuffel gleich den Marathon laufen zu wollen, sollten Sie zum Beispiel mit einem Spaziergang an der frischen Luft starten und sich dann mit Wanderungen oder Walken langsam steigern.
Vor ein paar Stunden haben Sie noch am Silvesterbuffet geschlemmt und ab Neujahr möchten Sie streng Diät halten? Da ist schlechte Laune bereits vorprogrammiert. Anstatt den kompletten Speiseplan umzustellen, könnte zum Beispiel ein erster Schritt sein, das morgendliche Schokocroissant durch ein Vollkornbrötchen mit Marmelade zu ersetzen.
Ziele formulieren und sich belohnen
Formulieren Sie Ihre Ziele schriftlich, damit Sie sie nicht aus den Augen verlieren. Was wünschen Sie sich besonders? Was passiert, wenn Sie Ihren Vorsatz erfolgreich umsetzen? Zum Beispiel: „Wenn ich mich bewege, dann lassen die Rückenschmerzen nach.“ Studien zufolge hängt das menschliche Durchhaltevermögen entscheidend von der Verknüpfung eines Ziels mit Gedanken an schönen Dingen ab. Dazu müssen Sie keine Romane schreiben. Auch ein einfacher Zettel am Kühlschrank kann beispielsweise an den geplanten Spaziergang erinnern.
Belohnen Sie sich für das Erreichen Ihrer Etappenziele und lassen Sie sich von zwischenzeitlichen Rückschlägen nicht demotivieren. Sie haben einen Monat lang nicht geraucht? Dann kaufen Sie sich von dem gesparten Geld etwas Schönes. Das steigert die Zufriedenheit und ist nochmal eine Bestätigung für Ihren erfolgreichen Neuanfang.
Gleichgesinnte suchen
Gehen Sie Ihre Vorsätze mit Verbündeten an; zum Beispiel mithilfe einer Lauf- oder Abnehmgruppe. Erzählen Sie außerdem Freunden und Bekannten von Ihren Plänen. Das verstärkt die „soziale Kontrolle“ und kann helfen, am Ball zu bleiben.
Wenn Sie diese Ratschläge beherzigen, stehen die Chancen nicht schlecht, dass Sie Ihren Vorsätzen länger treu bleiben. Wer dies nicht auf Anhieb schafft, sollte trotzdem nicht verzweifeln. Wo steht geschrieben, dass nur zum Jahreswechsel der Startschuss für einen Neuanfang fallen kann? Schließlich hat das Jahr noch 364 weitere Tage.