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Datum:05.10.2021 - Kategorie:Gesundheit
Lesedauer:ca. 8 Min.

Online zum Arzt: Vorteile und Nachteile der digitalen Sprechstunde

Per Mausklick ins Behandlungszimmer: Videosprechstunden können den Weg in die Arztpraxis sparen. Wie aber laufen sie ab? Welche Chancen bietet die digitale Sprechstunde und wo stößt sie an Grenzen? Wir haben Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Wie läuft eine Videosprechstunde ab?

Eine digitale Sprechstunde läuft ähnlich ab wie eine klassische. An erster Stelle steht die Terminvereinbarung: Der Patient kann telefonisch oder online Datum und Uhrzeit ausmachen. Anschließend bekommt er per E-Mail einen Link zugeschickt, über den er sich per Internetbrowser einwählen kann. Am besten loggt man sich fünf bis zehn Minuten vor dem vereinbarten Termin ein. Der Arzt startet dann die Sprechstunde und bespricht zusammen mit dem Patienten die Diagnose, Behandlung oder den Heilungsverlauf.

Welche technischen Voraussetzungen braucht man?

Viele Menschen überschätzen die Technik-Hürden. Um eine Videosprechstunde zu nutzen, braucht man nur ein Smartphone, Tablet oder einen internetfähigen Computer mit Kamera und Mikrofon. Zusätzliche Apps oder Programme sind nicht nötig. „Gerade ältere Patienten hatten vor der ersten Sprechstunde Bedenken, konnten dann aber durch die einfache Nutzung und den unkomplizierten Austausch überzeugt werden“, sagt Dr. Steffen Galler, Facharzt für Allgemein-, Notfall- und Palliativmedizin in Bielefeld. Offene Fragen zum Ablauf oder zur Technik können auch im Vorfeld gemeinsam besprochen werden.

Was sind die Vorteile einer Videosprechstunde?

Erkältungen wie grippale Infekte oder Hautausschläge, Wunden, Blutzuckerwerte und psychotherapeutische Gespräche: Viele Erkrankungen sind sehr gut aus der Ferne zu beurteilen. Weil sich weder die Patienten noch Arzt und Patient im selben Raum aufhalten, sinkt auch die Ansteckungsgefahr. „Ein großer Vorteil ist die Flexibilität. Außerdem entfallen lange Wartezeiten und weite Anfahrtswege, was gerade chronisch kranken oder bewegungseingeschränkten Patienten zugutekommt. Und gegenüber einem Telefonat ist der Austausch per Video sehr viel persönlicher“, meint Dr. Galler.

Wo stößt die digitale Sprechstunde an Grenzen?

In einigen Fällen kann die Videosprechstunde den persönlichen Arzt-Patient-Kontakt nicht ersetzen. Diagnosemethoden wie Puls- und Blutdruckmessung, Röntgen oder EKG sind digital nicht möglich. Bei starken und diffusen Beschwerden muss der Patient in die Praxis kommen. „In der Allgemeinmedizin spielen Sehen, Hören, Fühlen und auch Riechen eine wichtige Rolle – und bei der Videosprechstunde fallen Fühlen und Riechen weg. Das ist ein großer Nachteil.“ Zwar habe er zum Beispiel schon eine Blinddarmentzündung mithilfe einer Anleitung zum Abtasten diagnostizieren können, das aber sei die Ausnahme, erklärt der Mediziner. Videosprechstunden bilden also eine sinnvolle Ergänzung, bieten Ärzten aber nicht so viele Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten wie in der Praxis.

Wie komme ich an Rezepte und Krankschreibungen?

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) und Folgerezepte können wie in der normalen Sprechstunde ausgestellt und vom Versicherten oder im Bedarfsfall von Angehörigen abgeholt werden. Voraussetzung ist, dass der Patient in der Praxis bekannt ist und die Erkrankung eine Beurteilung per Video zulässt. „Für Krankheiten, die beispielsweise ein Antibiotikum benötigen, ist eine persönliche Untersuchung erforderlich.“ Dank der elektronischen AU können Praxen die Krankmeldung in naher Zukunft auch digital an die Krankenkassen übermitteln.

Wie sicher sind meine Daten?

Damit keine Fremden zuschauen und mithören können, lässt der Arzt die Sprechstunde über einen zertifizierten Videoanbieter laufen. Der Datenaustausch erfolgt somit verschlüsselt. Es werden keine Gesprächsinhalte aufgezeichnet und alles läuft so vertraulich wie in der normalen Sprechstunde ab. „Die persönlichen Daten liegen der Praxis schon vor, einzig eine E-Mailadresse muss zusätzlich angegeben werden“, sagt Dr. Galler.

Wie beliebt sind Videosprechstunden?

Im Zuge der Coronapandemie haben telemedizinische Angebote einen kräftigen Schub bekommen: Die Zahl der Videosprechstunden ist in Deutschland von 1.600 zwischen Oktober und Dezember 2019 auf etwa 800.000 im gleichen Zeitraum 2020 angestiegen. „Für uns ist die Videosprechstunde zu einem festen Bestandteil der Patientenversorgung geworden. Wir werden das Angebot der Befundbesprechungen und Verlaufskontrollen auch nach der Pandemie beibehalten und weiter ausbauen“, blickt Dr. Galler in die Zukunft. Gleichwohl ist der enge und persönliche Austausch zwischen Arzt und Patient in vielen Fällen nicht zu ersetzen.

Welche Ärzte bieten Videosprechstunden an?

Einer Umfrage des Digital-Branchenverbandes Bitkom zufolge bieten etwa 17 Prozent der Praxisärzte Videosprechstunden an, weitere 40 Prozent können sich ein solches Angebot vorstellen. Am besten fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, ob er den Service anbietet. Sollte es bei Ihrem Arzt keine Möglichkeit auf eine Videosprechstunde geben, können Sie auf andere zertifizierte Anbieter ausweichen. Auf verschiedenen digitalen Gesundheitsplattformen stehen Ihnen mehrere Hundert Allgemein- und Fachärzte für eine Sprechstunde zur Verfügung. Eine Liste der zertifizierten Anbieter finden Sie unter www.kbv.de/media/sp/Liste_zertifizierte-Videodienstanbieter.pdf.

Dr. Stefan Galler ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Notfallmedizin und Palliativmedizin in einem Ärztezentrum in Bielefeld. Die Praxis hat die Coronapandemie als Chance genutzt, die Videosprechstunde zu etablieren, und macht sehr gute Erfahrungen damit.

Bei Anruf Arzt!

24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr: Unser Ärzte-Telefon gibt Ihnen die Möglichkeit, sich mit gesundheitlichen und medizinischen Fragen jederzeit an einen Arzt zu wenden. So verbinden wir Sie unter der Telefonnummer 0800 1060109 direkt mit einem Facharzt.

Dr. med. Steffen Galler

Von Dr. med. Steffen Galler

Dr. med. Steffen Galler ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Notfallmedizin und Palliativmedizin in einem Ärztezentrum in Bielefeld. Die Praxis hat die Coronapandemie als Chance genutzt, die Videosprechstunde zu etablieren, und macht sehr gute Erfahrungen damit. 

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