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Datum:02.04.2021 - Kategorie:Ernährung
Lesedauer:ca. 10 Min.

Scharfmacher: Warum Chili, Ingwer und Wasabi so gesund sind

Manche mögen’s scharf: Chili, Ingwer und Wasabi landen immer häufiger auf den Speisetellern und in den Getränken der Deutschen. Was die scharfen Gewürze so beliebt und gesund macht. 

Ganz gleich, ob in Thailand, Indien oder Mexiko – rund um den Globus kochen die Menschen feurig. Und auch in Deutschland befindet sich scharfes Essen auf dem Vormarsch: Große Mengen der rund 69.000 Tonnen Gewürze, die zuletzt verbraucht wurden, gehen aufs Konto pikanter Scharfmacher. Das liegt zum einen an den Geschmacksexplosionen im Gaumen, die viele Menschen gerne genießen.

Zum anderen aber auch an den wertvollen Inhaltsstoffen, die den Gewürzen ihren Ruf als natürliche Heilmittel bescheren. Wie heißt es aber noch gleich? Was des einen Freud, ist des anderen Leid: Menschen mit einem empfindlichen Magen sollten scharfe Speisen lieber vom Speiseplan streichen. Alle Gewürze, die wir gleich vorstellen, fördern nämlich die Magensaftproduktion und können unter Umständen zu Magen-Darm-Problemen und Sodbrennen führen. Wer die Schärfe gut verträgt, darf sich aber nun gerne inspirieren lassen.

Chili: Königinnen der Scharfmacher

Achtung, bissig! Chilischoten kann man mit Fug und Recht als Königinnen der Scharfmacher bezeichnen. Ursprünglich in Südamerika beheimatet, handelt es sich bei Chili heute um eines der beliebtesten Gewürze der Welt. Es sorgt für das gewisse Extra in Eintöpfen, Bohnengerichten, Gemüsepfannen, Salaten oder auf Broten und Pizza. Und das ist nicht alles. Das im Chili enthaltene Capsaicin – der Stoff, der die Schote so scharf macht – ist ein wahres Wundermittel für Körper und Geist. Seine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung schützt den Körper vor Krankheitserregern wie Bakterien und Pilzen.

Chili kann uns sogar beim Abnehmen helfen. Denn beim Verzehr schütten wir reichlich Katecholamine aus: Diese Hormone bringen uns ins Schwitzen und damit den Stoffwechsel schön in Schwung. Und der Vitamin-C-Gehalt einer frischen Schote lässt sich mehr als sehen: Weil er bis zu dreimal so hoch liegt wie bei Zitrusfrüchten, eignet sich Chili hervorragend, um das Immunsystem zu stärken. 

Ingwer: Power-Knolle mit Heilwirkung

Die asiatische Medizin schwört schon seit Jahrhunderten auf die Heilwirkung der Power-Knolle. Und auch in deutschen Gewürzabteilungen hat sie sich längst einen Stammplatz verdient. Kein Wunder: Der unscheinbare und hellbraune Ingwer hat es in sich. Die tolle Knolle sorgt in Suppen und Fleischgerichten für leichte Schärfe und birgt ein Gesundheits-Geheimnis: In den saftig-gelben Pflanzenfasern stecken nämlich ätherische Öle, die auch gemahlen ihre volle Wirkung entfalten. Gingerol, Schogoal und Borneol können Entzündungen den Garaus machen, wirken schmerzlindernd und mildern die Symptome rheumatischer Erkrankungen.

Gerade bei Erkältungen gilt ein frisch aufgebrühter Ingwer-Tee als wohltuendes Wundermittel, das gegen Halsweh, Schnupfen und Abgeschlagenheit hilft. Der Grund ist ganz einfach: Weil die Scharfstoffe die Durchblutung fördern, werden das Immunsystem stimuliert und Keime schneller abtransportiert. Ingwer enthält zudem reichliche Mengen an Eisen, verschiedenen Vitaminen, Kalzium und Kalium. Und vom angenehmen Wärmegefühl, das uns nach einer Tasse Ingwer-Tee durchströmt, wollen wir gar nicht erst anfangen …


Schon gewusst? Scharf ist kein Geschmack

Wussten Sie schon? Im Unterschied zu süß, sauer, bitter und salzig handelt es sich bei Schärfe um keine Geschmacksrichtung. Wenn etwas „scharf schmeckt“, meinen wir also eigentlich einen Schmerz. Richtig gelesen! Denn wir nehmen den scharfen Geschmack eines Lebensmittels nur wahr, weil die Inhaltsstoffe für eine starke Durchblutung der Mundschleimhaut sorgen und anschließend die Geschmacksknospen aktivieren.

Als Reaktion darauf lösen dann unsere Wärmerezeptoren Hitze- und Schmerzreize aus. So richtig weh tut das aber in der Regel nicht. Im Gegenteil. Infolge der Schmerzreaktion schüttet unser Körper Endorphine aus – und diese auch als Glückshormone bekannten Botenstoffe wiederum entspannen uns und machen glücklich nach dem Essen.


Wasabi: Kitzelt in der Nase

Sushi-Fans wissen es schon lange: Ein Leben ohne Wasabi ist möglich, aber sinnlos! Der japanische Wurzelstock benötigt sehr viel sauberes Wasser, um zu wachsen und zu gedeihen und wird auch „Wassermeerrettich“ genannt. Das Besondere: Die Schärfe der grünen Wurzel steigt uns im Unterschied zu Chili nicht in den Mund, sondern in die Nase. Das liegt an den Senfölen, die dem Wasabi seine einzigartig scharfe Note verleihen.

Aus diesem Grund sollte man als Neuling auch lieber auf der Hut sein! Wer aber Gefallen hat an dem treuen Sushi-Begleiter, tut seiner Gesundheit etwas richtig Gutes. Die auch als pflanzliches Antibiotikum bezeichneten Senföle können Bakterien, Viren, Pilze und Hefen in die Flucht schlagen und zeigen sich bei Infektionen der oberen Atemwege und Harnwege als besonders hilfreich.

Der kleine grüne Klecks auf der Sushi-Rolle gilt übrigens als eines der begehrtesten Gewürze der Welt. Ein Kilo kostet teilweise weit über 100 Euro. Dementsprechend enthalten die angepriesenen Wasabi-Pasten oft gar nicht so viel Wasabi, wie sie versprechen. In den meisten Produkten finden sich häufig nur bis zu 3,5 Prozent des beliebten Gewürzes. Die gute Nachricht: Mehr braucht es in der Regel auch nicht, um die Nase zu kitzeln – und die Gesundheit zu fördern.

Rezept: Tomaten-Chili-Nudeln

Das sieht scharf aus! Viel Spaß beim Zubereiten und Genießen!

Zutaten für zwei Portionen:

  • 2 Knoblauchzehen (klein)
  • ½ rote Pfefferschote
  • 450 g Kirschtomaten
  • 4 EL Petersilie
  • 140 g Penne
  • 2 EL Öl
  • 1 TL Tomatenmark
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1 Prise Zucker

Zubereitung

  1. Knoblauchzehen in feine Scheiben, rote Pfefferschote in dünne Ringe schneiden. Kirschtomaten halbieren. Von 4 Stielen Petersilie die Blätter abzupfen und hacken.
  2. Penne in reichlich kochendem Salzwasser nach Packungsanweisung garen. Inzwischen 2 EL Öl in einer tiefen Pfanne oder einem Topf erhitzen. Knoblauch und Pfefferschoten darin bei mittlerer Hitze 2 Min. dünsten. Tomatenmark zugeben und unter Rühren kurz mitbraten. Tomaten zugeben und 5 Min. kochen.
  3. Nudeln abgießen, dabei 100 ml Nudelwasser auffangen. Nudelwasser zur Tomatenmischung geben und aufkochen. Tomatensauce mit Salz, Pfeffer und 1 Prise Zucker würzen. Nudeln untermischen und mit Petersilie bestreut servieren.

Nährwerte pro Portion:

  • kcal: 385
  • Eiweiß: 11 g
  • Fett: 11 g
  • Kohlenhydrate: 58

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