Was passiert bei einer professionellen Zahnreinigung?
Gesunde Zähne hat jeder gerne. Doch es ist gar nicht so einfach, Karies und Co. dauerhaft zu verhindern. Im Alltag lauern viele Gefahren für unsere Zähne. Zahnärztin Dr. Mirjam Oitzinger weiß davon ein Lied zu singen. In ihrem beruflichen Alltag hat sie täglich mit größeren und kleineren Zahnproblemen bei ihren Patienten zu tun. Viele davon ließen sich mit der richtigen Zahnpflege im Vorfeld verhindern, betont Dr. Oitzinger. Aber was genau sollte jeder von uns beachten?
„Auf jeden Fall zweimal im Jahr zur PZR“, sagt die Gütersloher Zahnärztin. Gemeint ist damit die „Professionelle Zahnreinigung“, die nur beim Zahnarzt durchgeführt werden kann. Dabei werden die Zähne in mehreren Arbeitsschritten von Risikofaktoren wie etwa Bakterien und Zahnbelägen befreit. Wie genau die PZR funktioniert, erklärt Dr. Oitzinger im Video.
Ganz angenehm ist die Zahnreinigung übrigens nicht immer. Da die Profis nicht nur die Zähne oberflächlich behandeln, sondern auch die Zahntaschen so bearbeiten, dass Entzündungsherde abgebaut werden, kann es schon mal zu kleineren Blutungen kommen. „Vor allem dann, wenn man im Alltag keine Zahnseide benutzt“, sagt Dr. Oitzinger.
Zungenreiniger bekämpft Mundgeruch
Doch Zahnpflege alleine reicht nicht aus. Es gibt einen weiteren Bereich im Mund, der laut Dr. Oitzinger intensiv gepflegt werden sollte, den die „allermeisten Patienten“ aber überhaupt nicht reinigen – die Zunge. Hier würden sich Bakterien und andere Erreger gerne aufhalten, um sich dann von der Zunge in der Mundhöhle zu verbreiten. Dr. Oitzinger empfiehlt ihren Patienten daher, neben der Zahnbürste auch einen Zungenreiniger anzuschaffen. In Kombination mit einem Zungengel (es geht auch Zahnpasta) lässt sich damit die Zunge abschaben. Der Effekt sei doppelt positiv. Nicht nur die Zähne blieben gesünder, auch Mundgeruch werde effektiv bekämpft.
Auch Fruchtzucker kann schaden
Vererbbar sind schlechte Zähne übrigens nicht, auch wenn das, laut Expertin Dr. Oitzinger, viele Patienten glauben. „Da kann jeder selbst Einfluss nehmen und ist für sich verantwortlich“, betont Dr. Oitzinger. So sei es wichtig, Limonade und andere zuckerhaltige Getränke, auch Saftschorlen, so gut es geht zu meiden. Besonders mittags, wenn die Zahnpflege anschließend oft schwierig ist, sei Wasser das beste Getränk. „Und auch in Obst generell steckt sehr viel Zucker. Das hat man nicht so vor Augen, weil man ja meint sich etwas Gutes zu tun, aber zu viel Obst ist für die Zähne nicht gut.“
Besser nicht den Löffel ablecken
Besonders Eltern sollten übrigens auf ihre Zahngesundheit achten, da sich Karies aufs Kind überträgt. Probieren etwa Mama oder Papa einen Löffel Brei, um die Temperatur abzuschätzen, kann sich die Karies auf den Löffel setzen und so in den Mund des Kindes übertragen werden.
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Kranke Zähne können Herz-Kreislauf-System schädigen
Diesen Umstand sollte man nicht zu sehr auf die leichte Schulter nehmen. Denn gesunde Zähne sind, so zeigen aktuelle Studien, nicht nur gut, um kraftvoll zubeißen zu können und beim Lächeln hübsch auszusehen. „Es zeigt sich, dass über die Zahntaschen Bakterien ins Blut gelangen können“, sagt Dr. Oitzinger. Mittlerweise sei nachgewiesen, dass dies negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System hat.
„Wer aber regelmäßig zum Zahnarzt kommt - zur Routineuntersuchung und zur Professionellen Zahnreinigung - braucht sich keine Sorgen zu machen, denn selbst wenn mal etwas nicht in Ordnung ist, können wir das schnell beheben“, beruhigt Dr. Oitzinger.